Was kostet eigentlich eine Hochzeit?

Hochzeitskosten

Sie möchten heiraten und sind vielleicht schon mitten in der Planung? Herzlichen Glückwunsch! Bei vielen Paaren kommt allerdings irgendwann der Punkt, an dem sie sich fragen, ob Sie den zu erwartenden Kostenrahmen überhaupt stemmen können. Idealerweise sollte man bereits im Vorfeld wissen, welche Kosten mit der Hochzeit auf das Brautpaar zukommen (auch wenn oft die Eltern einiges davon übernehmen).

Nun, ein pauschaler Kostenrahmen lässt sich natürlich nicht festlegen, zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen und Wünsche. Sollen beispielsweise die Eheringe aus Platin sein, statt aus einfachem Gold oder Silber? Dann ist entsprechend mehr Budget einzuplanen. Trotzdem gibt es Anhaltspunkte für die drei wichtigsten Bestandteile einer Hochzeit – Polterabend, standesamtliche Hochzeit und die Hochzeitsfeier, welche meist nach der kirchlichen Hochzeit stattfindet. In diesem Artikel möchten wir einige Anregungen bzgl. der Kosten geben und auch aufzeigen, wie sich eine märchenhafte Hochzeit ohne Riesenbudget verwirklichen lässt.

Der Polterabend

Kurz bevor ein Paar den heiligen Bund der Ehe eingeht, feiern Bekannte, Freunde und Verwandte zusammen mit dem Paar die letzten Stunden des Ledig-seins. Ein Brauch, den es vorwiegend in Deutschland gibt und der unter dem Namen Polterabend allgemein bekannt ist. Jeder Gast bringt traditionell Porzellan mit, welches er nicht mehr benötigt. Oftmals werden schon Monate vorher diese Teile zusammengesammelt. In den frühen Abendstunden dann versammeln sich alle Gäste vor dem Haus des Paares und zerschmettern das Porzellan, denn die Scherben sollen dem Paar Glück bringen. Während dann das zukünftige Brautpaar die Scherben wieder auffegt, werden sie von den anwesenden Gästen angefeuert, besungen und gefeiert.

Wann feiert man einen Polterabend?

Grundsätzlich feiert man den Polterabend einen Tag, bevor sich das Paar vermählen wird. Das Brautpaar gibt einen Termin bekannt und dann darf gerne und gut gefeiert werden. Da keine Einladungen versendet werden, darf jeder kommen – auch jene, die nicht auf der Hochzeit eingeladen sind. In der Regel kommen aber nur Freunde, Verwandte und entferntere Bekannte, wie etwa Arbeitskollegen.

Die Kosten für den Polterabend halten sich normalerweise im Rahmen, es gibt allenfalls kleine Snacks für die Anwesenden. Eine spezielle Location muss ebenfalls nicht gebucht werden.

Die standesamtliche Trauung

Eine standesamtliche Trauung ist, im Gegensatz zur kirchlichen Trauung, Pflicht in Deutschland, damit eine Ehe als rechtskräftig erklärt werden kann. Die standesamtliche und die kirchliche Trauung müssen übrigens nicht am selben Tag stattfinden. Es können durchaus einige Wochen oder sogar Monate dazwischen liegen. Nun gibt es Ehepaare, die den Tag der standesamtlichen Trauung als den Tag Ihrer Hochzeit bezeichnen, während sehr gläubige Paare die kirchliche Trauung später als Hochzeitstag bezeichnen. Nach der Anmeldung zu Trauung beginnt eigentlich erst die richtige Arbeit, denn dieses Ereignis sollte gut geplant und vorbereitet sein. Einige Fragen sollten sich im Vorfeld gestellt werden. In welchem Standesamt findet die Trauung statt? Wer wird eingeladen? Wo wird danach gefeiert? Das sind nur ein paar der Fragen, die eine wichtige Rolle spielen.

Die Anmeldung erfolgt beim Standesamt eigener Wahl, dabei müssen allerlei Unterlagen vorgelegt werden. Dazu gehören eine Abstammungsurkunde, eine Aufenthaltsbescheinigung, der Personalausweis oder der Reisepass und der Nachweis der Staatsangehörigkeit. Wenn man schon einmal verheiratet war, muss man eine Scheidungsurkunde oder die Sterbeurkunde des ehemaligen Partners vorlegen. Des Weiteren können akademische Grade eingetragen werden, wenn sie durch eine Urkunde belegt werden können. Die Unterlagen dürfen zum Zeitpunkt der Anmeldung nicht älter als ein halbes Jahr sein, und die Eheschließung muss innerhalb eines halben Jahres nach der Anmeldung erfolgen.

Übersicht der Kosten für die standesamtliche Trauung (Beispiel – kann variieren):

  • Eheschließung: 50.- bis 200,- Euro (je nach Trauungsort und Gemeinde)
  • Prüfung der Ehefähigkeit: 33.- Euro (bei ausländischer Beteiligung 55.- Euro)
  • Doppelnamen: 17.- Euro
  • Beglaubigte Abschrift aus Familienbuch: 8.- Euro
  • Heirats-, Geburts- und Abstammungsurkunde: 7.- Euro

Die Hochzeitsfeier

Neben der kirchlichen Trauung ist die Hochzeitsfeier das Highlight der Hochzeit. Im Vordergrund stehen dabei vor allem das Hochzeitsmenü, die Hochzeitsreden und die Hochzeitsspiele. Das Hochzeitsmenü sollte für jeden ein Gaumenschmaus sein und eine bleibende Erinnerung an Ihre Hochzeit hinterlassen.

Als Erstes sollte man sich darüber im Klaren sein, wie viele Gänge mit welchen Speisen das Buffet haben soll. Hier ist auch zu beachten, dass nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder an einer solchen Feier teilnehmen. Diese freuen sich auch über Gewöhnliches wie Schnitzel mit Pommes. Übrigens: Ein beliebter Brauch des Brautpaares ist es, die Reste vom Mittagsessen zum Mitternachtssnack zu machen.

Und wie es so üblich ist, wird es keine Hochzeit geben ohne eine gefühlsvolle Rede des Brautvaters oder Bräutigamvaters. Meist ist es üblich, dass erst die Verwandten wie Vater oder Großvater die Reden halten und dann Freunde und Angehörige. Es ist natürlich jedem selbst überlassen, wie man die Reihenfolge bestimmt und wer reden darf.

Generell gilt: Hochzeitsreden sollen für die Gäste und das Brautpaar ein gelungener und amüsanter Spaß sein. Das heißt, sie sollten frei gesprochen werden und die jeweiligen Personen direkt ansprechen.

Die Kosten für eine Hochzeitsfeier können wir hier allerdings nicht pauschal beziffern – zu unterschiedlich sind die Locations, Gästezahlen und Erwartungen an Essen und Trinken. Von 500.- für die Hochzeit im engsten Familienkreis bis zu vielen tausend Euro für eine Riesenfeier in edler Location ist alles drin! Nicht zu vergessen sind auch Kulturkreise, in denen Hochzeiten mit mehreren Hundert Gästen gefeiert werden.

Tipps für eine Hochzeit mit kleinem Geldbeutel

Die preislich günstigste Variante einer Eheschließung ist die Hochzeit nur auf dem Standesamt. In zwar dem Anlass entsprechender, aber nicht extra anzuschaffender Kleidung und ohne jede Feierlichkeiten vor- oder nachher lässt sich hiermit viel Geld sparen. Wenn alle notwendigen Dokumente vorhanden sind, fallen nur die oben beschriebenen, recht geringen Verwaltungsgebühren für die Trauung an, damit ist der finanzielle Rahmen durchaus überschaubar.

Für diejenigen, die trotz schmalem Geldbeutel diesen schönsten Tag des Lebens in größerem Rahmen und ein wenig feierlicher begehen möchten, ohne sich finanziell zu ruinieren, hier ein paar Tipps:

  • Für das Buffet nur die aufwändig herzustellenden Gerichte bestellen, dabei Preisvergleiche anstellen. Leicht zu beschaffende Beilagen wie Brot oder Salate können gut selbst vorbereitet und aus der eigenen Küche dazugestellt werden.
  • Das Brautkleid Secondhand beschaffen. Es gibt viele Angebote in den Kleinanzeigen der lokalen Presse, auch im Internet lohnt sich das Stöbern. Und wenn wir ehrlich sind: das Brautkleid, welches man vermutlich nur einmal im Leben anzieht, sieht auch dann gut aus, wenn jemand anders es schon vorher angehabt hat.
  • Die Brautschuhe gezielt nach Weiterverwendbarkeit auswählen. Gerade unter einem langen Brautkleid fallen teure Designer-Schuhe sowieso kaum auf.
  • Frisöre und Kosmetikgeschäfte ansprechen. Vielleicht findet sich jemand, der ein Herz für diesen speziellen Anlass hat und seine Dienste dementsprechend günstiger anbietet, oder der die besonders schöne Braut als gute Werbemaßnahme sieht.

Mit diesen Maßnahmen – am besten clever kombiniert – lässt sich viel Geld einsparen, ohne dabei auf eine schöne und unvergessliche Hochzeitsfeier verzichten zu müssen.

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