Materialien für Trauringe – Was darf´s denn sein?

Trauringe gibt es in unterschiedlichen Materialien. Foto ©glogoski stock adobe

Trauringe gehören zu einer Hochzeit wie das Ja-Wort in der Kirche. Doch die Auswahl der passenden Ringe artet nicht selten in einer Odyssee aus.

Welches Design gefällt beiden Partnern? Ist die richtige Ringgröße gewählt worden. Und vor allem: Aus welchen Material sollen die Trauringe sein? Nun, beim Design und der Ringgröße lässt sich nur schwer helfen – diese Faktoren hängen einfach zu sehr von den persönlichen Gegebenheiten ab. Die Materialien dagegen besitzen jeweils ganz klare Vor- und Nachteile. Welche das sind, erklärt unser Ratgeber.

Platin

Ohne Zweifel ist Platin das edelste, reinste und beständigste Material, aus dem auch ausgefallene Eheringe hergestellt werden können. Platin wird von der Platingilde ausschließlich in einer 950 Pt Legierung empfohlen, da nur diese Legierung die außergewöhnlichen Eigenschaften des Materials garantieren kann. Von Platinunterlegierungen (wie 600 Pt) kann man nicht die Reinheit und die im Folgenden beschriebenen Eigenschaften erwarten.

Platin ist in seiner Farbe ein farbechtes Material, welches poliert dem Silber sehr ähnelt und matt seine unverwechselbare Farbe zeigt. Platin ist hart und unterliegt nicht dem natürlichen Abrieb wie Gold. Das bedeutet, dass ein Platinring nicht durch das Tragen an Material verliert. Somit wird die Gravur auch nicht schwächer und bleibt ewig beständig. Platin ist zwar hart, doch auch dieses Material bekommt Oberflächenkratzer. Man sagt, dass sich ein Platintrauring im ersten Jahr verändert und seine wahre Faszination erst nach mehreren Jahren zeigt.

Platin ist edel, doch auch hier gibt es Qualitätsunterschiede. Gerade bei Platin denken viele, dass das Material immer edel verarbeitet wird und Platinring gleich Platinring ist. Es gibt jedoch einen gravierenden Unterschied in der Herstellung.

Ein geschmiedeter Trauring ist in der Größe änderbar, ein gegossener Trauring nicht. Aber auch Platin kann man gießen! Dies ist weniger aufwendig und bedeutend eine günstigere Herstellung. Sie sollten also immer nachfragen, ob Sie es mit geschmiedeten Ringen zu tun haben.

Dies macht neben der Legierung die Qualität in gleichem Maße aus. Und: Platinfarbe ist nicht gleich Platinfarbe! Vergleichen Sie die Platinfarben unterschiedlicher Hersteller, dann werden Sie merken, dass auch Platin sich in unterschiedlichen Nuancen unterscheidet.

Weißgold

Weißgold ist momentan das gefragteste Trauringmaterial. Fast 70 % entscheiden sich für solche Ringe und nehmen – als Alternative zum Platin – Weißgold, welches von seiner äußeren Erscheinung dem Platin am ähnlichsten ist. Weißgold entsteht durch die Vermischung von Palladium und Gold und wird dann meist rodiniert. Damit wird das von Natur aus graue Weißgold „platinfarben“.

Weißgold ist in jeglichen Qualitäten zu finden. Von billigen Produktionen aus Niedriglohnländern, welche Gelbgold rodinieren, bis hin zu hochqualitativen Legierungen, welche vom Platin kaum noch zu unterscheiden sind.

Die unterschiedlichen Qualitäten ergeben sich aus der Beliebtheit dieses Materials und der „Geiz ist Geil“-Mentalität. Für Interessenten ist es wichtig, bei Weißgold genau nachzufragen: Werden die Ringe gelblich? Sind sie geschmiedet? Welche Bestandteile hat das Weißgold?

Gelbgold

Gelbgold ist seit jeher die klassische Farbe für den Trauring. Hier sollten Sie darauf achten, dass (wie bei allen Edelmetallen) die Legierung die Farbnuance ausmacht. So sind 750er Goldringe immer gelber als 585er Gelbgoldringe. 333 Au Gold sollte man nicht für den Ehering benutzen, da hier nur 33 % reines Gold enthalten ist und somit die Reinheit nicht gewährt ist. Beachten Sie, dass gerade durch das Tragen von Ringen die Metalle immer mit der Haut verbunden sind und so bei unreinen Metallen Allergien hervorgerufen werden können.

Gelbgold wird heutzutage wieder gerne etwas rötlicher legiert. So entstehen Roséfarbtöne bis hin zu ganz neuen Gestaltungen wie Apricot. Hierdurch lässt sich der Farbton an die Hautfarbe angleichen und je nach Handfarbe eine wunderbare Wirkung erreichen.

Gelbgold und Brillanten ergänzen sich perfekt. Die klassischen Solitärringe oder auch Spannringe sind in Gold zeitlos und werden immer wieder gerne gekauft. Hierbei ist auch die Qualität entscheidend. Einerseits wird bei minderwertigen Brillanten die Wirkung verfehlt, andererseits ist für den Halt des Brillanten im Ring die Qualität der Fassung entscheidend.

Auch Gelbgold sollte immer geschmiedet werden. Nur so lässt sich ein Ring problemlos weiten. Gegossene Goldringe müssen immer ausgetauscht werden, oder es wird ein Stück eingesetzt. Beim Goldring gilt also auch, dass die Qualität der Verarbeitung den Preis ausmacht und nicht die Legierung. Eine höhere Legierung bedeutet nicht eine höhere Verarbeitungsqualität, sondern nur eine höhere Reinheit.

Titan

Titan ist ein recht neues Material in der Trauringverarbeitung. Es ähnelt dem Stahl sehr, und die meisten Titanringe sind auch nicht größenänderbar. Es gibt allerdings schon einige Hersteller, die Titan wie Gold verarbeiten können.

Bei diesem Material spalten sich die Meinungen: Es gibt richtige Titanfans und andere, die Titan lediglich aufgrund des günstigen Grundpreises kaufen. Titan wird eigentlich mit Stahl verbunden, um diesem mehr Festigkeit zu verleihen. Es kann aufgrund seiner hohen Reinheit auch ein geeignetes Material für Schmuck sein.

Beim Ehering ist Titan eine Alternative zu teures Platin. Titan ist also eine Lösung für diejenigen, welche ein schickes Design für wenig Geld suchen.

Palladium

Palladium wird gerne als Alternative zum Weißgold gesehen. Palladium wird meist aus Nickel und Kupfererzen gewonnen, ist aber ein Edelmetall, welches dem Silber sehr verwandt ist. Wichtig für die Schmuckindustrie ist Palladium schon seit Jahren. Es wird als Katalysator eingesetzt. Palladium hat die Eigenschaft, dass es Gelbgold „entfärbt“.

Daher ist es Bestandteil des Weißgoldes. Heutzutage werden Trauringe auch vollkommen aus Palladium gefertigt. So kann man zum Beispiel in Verbindung mit schwarzen Brillanten ein sehr interessantes Design schaffen.

Trauringe gibt es in unterschiedlichen Materialien. Foto: ©glogoski /stock adobe

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